Die Anschläge von Paris haben auch Deutschland und unser eigenes Sicherheitsgefühl verändert. So berichten diverse Medien davon, dass sich viele Bundesbürger nun legale Waffen und diverse Sicherheitstechnik zugelegt haben, während in Politik und Verwaltung über eine bessere Ausstattung der Einsatzkräfte und mehr Videoüberwachung diskutiert wird …
Zumindest die staatliche Videoüberwachung dürfte also eher zu- denn abnehmen. Was in weiten Kreisen der Bevölkerung so offenbar auch gewollt ist:
Videoüberwachung ja, abhören nein!
So publiziert Bild am Sonntag eine aktuelle Emnid-Umfrage, demzufolge eine klare Mehrheit der Bevölkerung für eine Ausweitung der Videoüberwachung plädiert, während ein Abhören von Telefonaten für viele Bundesbürger offenbar ein Tabu ist. Und auch in Paris sollten (das galt übrigens bereits vor den neuerlichen Anschlägen) zu Beginn des kommenden Jahres weitere bildgebende Überwachungssysteme installiert werden.
Damit scheint der Trend in den großen Metropolen unumkehrbar, da auch London schon vor Jahren massiv in mehr Sicherheit und Videoüberwachung investiert hat. Kritiker bemängeln gerade hier, in London, einen wahren Wildwuchs an Überwachungskameras und fragen sich, ob diese teure und aufwendige Technik tatsächlich mehr Sicherheit generiert. Zumal viele der Londoner Kameras auch von Unternehmen oder Privatpersonen installiert wurden, also nicht zentral mit den Behörden vernetzt sind.
Doch die Angst ist derzeit eben allgegenwärtig:
Die Bevölkerung rüstet auf!
Tatsächlich scheint es so, dass auch hierzulande die Bevölkerung massiv aufrüstet. Denn bei den Waffenhändlern sind die Umsätze seit der Terrorwelle in Paris sowie der Absage des Länderspiels in Hannover sprunghaft gestiegen. Hier sind derzeit zugespitzte Schlüsselanhänger (Kubotan), aber auch Reizgas, Abwehrspray und Elektroschocker der Renner, was der Polizei und anderen Behörden, die professionell für unsere Sicherheit sorgen, durchaus suspekt ist.
Denn beim ungerechtfertigten Einsatz von Reizgas könne, wie ein Polizeisprecher gegenüber RTL aktuell klarstellte, der Rahmen der (legalen) Notwehr rasch gesprengt werden. Ohnehin stellt sich ja die Frage, ob sich schwer bewaffnete Terroristen von derartigen Hilfsmitteln der zivilen Selbstverteidigung überhaupt beeindrucken lassen?
Im Online Handel werden verschiedene Abwehrsprays frei verkauft. Doch Vorsicht, die meisten angebotenen Mittel wie z.B. das beliebte Pfefferspray sind in Deutschland nur zur Tierabwehr zugelassen und werden auch nur zur Tierabwehr verkauft. Ein solches Mittel darf nicht mitgeführt werden, wenn die Absicht besteht dieses gegen Menschen einzusetzen!
Nur einige der Angebote im Handel:
Alternativen zum Abwehrspray
Als Alternative zu einem Abwehrspray werden im Handel auch zahlreiche mobile Alarmgeber angeboten. Sie können leicht mitgeführt und ausgelöst werden, ein schriller lauter Ton kann dann beim Übergriff den Täter abschrecken und andere Menschen im Umfeld alarmieren. In Städten oder anderen gut besuchten Orten können diese Geräte ein nützlicher Schutz sein. An einsamen Plätzen oder dunklen Orten dürften sich Täter dadurch allerdings wenig beeindrucken lassen.
Mobile Alarmgeber im Handel (zum Aufklappen anklicken)
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Auch unsere Nachbarn scheinen besorgt!
Und tatsächlich gibt es gute Gründe, die eigene Haustür und Fenster abzuschließen bzw. besser als bisher zu sichern, da zumindest gewöhnliche Einbrecher nie Zeit haben. Ist ein Haus oder eine Wohnung nicht binnen 3, allenfalls 5 Minuten geknackt, suchen Langfinger meist das Weite!
Geöffnete Dachluken oder Aufstiegs- und Kletterhilfen wie Tische und Mülltonnen können Einbrechern dagegen selbst den Zutritt in höhere Stockwerke erleichtern. Ebenso sind Kellerschächte und Kellerfenster oftmals eine Schwachstelle in ansonsten gut gesicherten Objekten und sollten daher einmal kritisch beäugt werden.
Einige sichere und preiswerte Türschlösser hat wir ja kürzlich im Artikel Empfehlenswerte und sichere Türschlösser vorgestellt.
Es lohnt sich, genauer hin zuschauen!
Denn selbst wenn wir mit dem Terror leben müssen und hier als Privatleute kaum Einfluss auf das Geschehen haben, können wir Langfingern das Leben schwer machen.
Das gilt heute auch für viele Waldbesitzer und Forstleute, die in GPS-Empfänger und Überwachungskameras investiert haben. Denn der Holzdiebstahl nimmt zu. Dabei geht es längst nicht mehr um ein bis zwei dickere Äste, sondern werden ganze Stämme aufgeladen und / oder private Holzlager, die eigentlich für den nächsten Winter gedacht waren, einfach leer geräumt. Wobei die Täter ungeheuer dreist vorgehen und gleich mit einem LKW oder Anhänger vorfahren.
Grund für die Misere sind wohl die hohen Energiekosten, die etliche Langfinger zu dieser kostengünstigen, aber natürlich illegalen und inakzeptablen „Lösung“ verführt haben. In Niedersachsen und Hessen werden daher bereits heute Kameras, die ursprünglich zur Wildbeobachtung gedacht waren, gut getarnt in Baumstämmen platziert, um so die Übeltäter anhand der Autokennzeichen zu enttarnen. Wer hätte vor Jahren gedacht das Videoüberwachung auch mal im Wald einzieht.
Zudem haben die Forstleute eine weitere, hocheffiziente Methode für sich entdeckt: Denn teilweise werden auch direkt in den Baumstämmen GPS Sender „implantiert“. Die schlagen Alarm, sobald das Rundholz bewegt wird. So lässt sich der neue Standort ermitteln und kann die Polizei den Langfinger sofort auf seinem eigenen Grundstück verhaften.
Die moderne Sicherheitstechnik macht heute eben vieles möglich und versucht, illegalen Machenschaften stets eine Nasenlänge weit voraus zu sein!
Es macht Sinn, auch einmal die Gartenpforten kritisch zu beäugen und / oder alte Schlösser auszutauschen, da nicht nur Geld und andere Wertsachen, sondern auch Holz heute bei Langfingern sehr begehrt ist.
Mit den steigenden Energiekosten sind auch die Holzdiebstähle gestiegen, so dass Kameras und andere Sicherheitstechnik heute auch in den Forstämtern eingesetzt wird!
Autor Peter Hoffmann
[…] Sicherheitsbedürfnis wächst […]