Wachhund für das Smart Home
Einige Unternehmen haben den Markt „Smart Home Security“ bereits für sich entdeckt. Dazu gehört auch das Silicon Valley Start-up Axius, das bei Problemen rund ums Smart Home zur Seite steht. Damit es aber erst gar nicht zu Störungen oder Sicherheitsbedenken kommt, bietet das kalifornische Unternehmen nun auch ein futuristisches Hardware-Element, das mit dem Router verkabelt, alle Sicherheitslücken des Smart Home schließen soll: Die Akita IoT-Watchdog-Station.
Der Akita Smart Home Scanner bewacht das Smart Home
Akita ist eine japanische, treue und konzentrierte Hunderasse – vermutlich auch der Grund, wieso das Tochterunternehmen von Axius diesen Namen trägt. Ihre Smart Home Sicherheitsstation Akita soll – wie ein Wachhund – das Smart Home vor Eindringlingen schützen. Bei einer durchschnittlichen Anzahl von 5 sensiblen Angriffspunkten in einem Standard-Smart Home, eine gute Idee, wie wir finden. Statistiken kommen außerdem zu dem Schluss, dass die Anzahl der Hackereingriffe im IoT-Bereich in den letzten 6 Monaten um mehr als ein Drittel gestiegen ist.
Dem Kickstarter-Projekt Akita kommen diese beunruhigenden Zahlen natürlich entgegen, wobei sie sich sicherlich relativieren, wenn man berücksichtigt, dass auch die Anzahl der Smart Homes um ein Vielfaches gestiegen ist.
Nichtsdestotrotz lohnt es sich, Möglichkeiten in Erwägung zu ziehen, um das persönliche Smart Home abzuriegeln. Und genau eine solche Möglichkeit bietet Akita mit ihrer optisch-auffälligen Hardware auf jeden Fall. Deshalb haben wir uns das Kickstarter-Produkt genauer angesehen und in den Vergleich mit anderen Smart Home-Sicherheitslösungen gestellt.
Video vom Hersteller
Akita nutzt IPS statt DPI zur Gewährleistung der Privatsphäre
Die Akita IoT-Watchdog-Station nutzt die IPS-Sicherheitsmethode, um alle IoT-Geräte im Smart Home zu scannen. Das Scanprogramm kennt die normalen Kommunikationswege und schlägt Alarm bei jeder Anomalie. Der Hacker oder die Malware werden damit gestoppt, bevor Übergriffe in die Privatsphäre möglich sind. Jeder potenzielle Angriff wird dem Smart Home-Bewohner mitgeteilt.
Das besondere an der verwendeten IPS-Sicherheitsmethode ist, dass dabei die gesammelten Daten in den eigenen vier Wänden bleiben. Im Gegensatz zur verbreiteten Deep Packet Inspection (DPI)-Methode, bekommt der Hardware-Hersteller genauso wenig Infos geliefert wie der Angreifer selbst. Im Vergleich später kommen wir noch mal darauf zu sprechen.
Akita = Hardware plus Service
Akita bietet nicht nur eine Watchdog-Station, sondern auch den passenden Telefon-Service. Schließlich ist das Mutterunternehmen von Akita die Smart Home-Beratungsfirma Axius, die sich als Partner geradezu anbietet. Das Silicon Valley-Start-up berät rund um die Uhr zu Themen wie Smart-Home-Set-Up, Sicherheitsvorkehrungen, Wartung und Störungsfällen im Smart Home. Sollte es also trotz des Akita Smart Home Scanners zu Vorfällen oder Fragen kommen, gibt es eine Hotline die den Smart Home-Bewohner direkt mit dem Axius-Service-Team im Silicon Valley verbindet. Noch gibt es aber keine weiteren Service-Standorte.
Den Hotline-Service gibt es einen Monat umsonst zum Smart Home-Scanner dazu. Danach wird man zur Kasse gebeten. Das Akita-Team geht zum jetzigen Standpunkt der Kampagne von 15-25 Dollar im Monat aus. Nicht gerade günstig – zumal die Akita-Station (für um die 140 Dollar) ja eigentlich ins Haus einzieht, um Störungsfälle gänzlich zu vermeiden und Sicherheit zu gewährleisten.
Akita betont aber, dass die Hotline lediglich ein optionales Upgrade ist. Zu Fragen der Kompatibilität von Smart Home-Geräten oder typischen Verbindungsproblemen ist die Hotline vermutlich interessant (beispielsweise für Leute die sich nicht gern durch Internetforen wühlen). Die Smart Home-Sicherheit an sich, ist aber mit der einmaligen Investition in die „Wachhund“-Station bereits ausreichend gewährleistet.
Wie funktioniert der Akita Smart Home-Scanner?
Der Datenschutz-Experte und ehemaliger Head of Compliance bei Uber, Dr. Ken Baylor, empfiehlt den Akita Smart Home Scanner als kinderleichtes Netzwerk-Sicherheitssystem auf Militär-Niveau. Monatelang ließ das Team von Akita professionelle White Hacker auf die Akita-Station los, um dessen Sicherheit zu garantieren. Akita hält Hacker so erfolgreich fern, weil der Smart Home-Scanner einerseits eine Bedrohungserkennung, andererseits Verhaltensanalysen und Maschinenlernen nutzt.
…und das soll sogar funktionieren, ohne die Internetverbindung zu beeinträchtigen.
Das Set-Up erfolgt in 4 Schritten und geht damit noch als das vom Hersteller angepriesene Plug-And-Play-Prinzip durch:
- Akita Station mit dem LAN-Ausgang des Routers verbinden
- Akita-App installieren und registrieren
- Den Barcode am Smart Home-Sicherheitsgerät scannen
- Nutzernamen und Passwort eingeben
(5. Sich endlich sicher im Smart Home fühlen)
Akita im Vergleich: Keine neue Idee, aber gute Umsetzung
Mit der Verbreitung smarter Geräte, verbreiten sich auch immer mehr Lösungen zur Absicherung der smarten Geräte. Darunter Bullguards Smart Home-Schutz dojo und die augenöffnende Alternative CUJO. Akita will, wie die meisten Kickstarter, eine gute Idee aber noch besser machen. Zu einem relativ kleinen Preis bietet der Akita Smart Home Scanner Schutz vor Hacking und Phishing, blockiert Malware, bietet eine Sicherheitsgewährleistung und hebt sich vor allem durch die Nutzung der anonymen IPS-Sicherheitsmethode von anderen Angeboten ab. Das könnte für einige ein entscheidendes Kaufkriterium sein, wobei auch die DPI-Methode natürlich ihre Vorteile hat.
Bisher gibt es nur ein weiteres Produkt am Markt, dass die Daten – wie Akita – nicht durch eine Deep Packet Inspection schickt: Network-Scanner Fing, der mit dem CES Innovations Award 2018 ausgezeichnet wurde. Bis auf den fehlenden Malware-Schutz, bietet Fing im Vergleich zu Akita ein ebenso gut ausgestaltetes Gesamtpaket. Einen entscheidenden Vorteil für deutsche Kunden hat Smart Home Scanner Fing auch noch: Er ist bei Amazon* für gerade mal 129 Euro inklusive Versandkosten zu haben (siehe hier*). Und das bereits jetzt.
Letzte Aktualisierung am 2024-12-03 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Disclaimer
Der Akita Smart Home-Wächter lässt noch bis April 2018 auf sich warten. Wer die Zeit absitzt, kann allerdings vom Kickstarter-Preis profitieren und zahlt nur 89 US Dollar plus 7 Dollar Versand nach Europa.
Akita Smart Home Scanner im Überblick
Software Features
- Akita Security Software
- Akita Network Scanner und Monitor
- Akita Smart Detection für Angriffe
- Verbindung mit Akita Cloud
- Erkennt Angriffe, wie beispielsweise Mirai Malware
Technische Details von Akita
- Prozessor: Qualcomm 650 MHz
- Speicher: 64MB DDR
- Flash: 16 MB
- 1×10 Ethernet WAN Port
- 4×10 Ethernet LAN Port
- Maße: 100x100x500mm
- Gewicht: 0,29 kg
Fazit: Smart Home-Scanner wie Akita sind eine gute Investition
Die Medien stürzen sich gern auf vereinzelte Smart Home-Hackerangriffe. Und das kommt Akita natürlich gelegen. Trotzdem ist das Angriffsrisiko natürlich gegeben und – ehrlich gesagt – für IoT-Laien überhaupt schwer einzuschätzen. Bis also Internet-Router standardmäßig mit den hier gebotenen anonymisierten Smart Home-Sicherheitsfeatures ausgeliefert werden, ist Akita eine relativ preiswerte, umfassende Lösung. Gerade wer Überwachungskameras und Babymonitore nutzt, ist mit einem Akita Smart Home Scanner oder einer vergleichbaren Alternative wie Fing (Amazon*) besser aufgestellt.
Timo Jochmann
Quelle / ProduktFotos: https://www.kickstarter.com/projects/429056796
Foto Hunderasse: pixabay.com / uadrienn