Neue Kriminalitätsstatistik: Zahl der Wohnungseinbrüche deutlich gestiegen!

Es kam, wie erwartet: Als das Innenministerium seine aktuelle Kriminalitätsstatistik rund um Sicherheit und Kriminalität vorstellte, musste vor allem bei den Einbruchsdelikten eine starke Zunahme der Fallzahlen eingeräumt werden …

Bürger fühlen sich im Stich gelassen!

Rund 9,9 Prozent sind die Wohnungseinbrüche noch einmal angestiegen (auf 167.136). Dabei sind gerade hier, bei den Einbrüchen und Eigentumsdelikten, die Aufklärungsraten eher bescheiden: Denn nur 15,2 Prozent der Täter werden nach Wohnungseinbrüchen gefasst.

Die Betroffenen fühlen sich daher oftmals ohnmächtig, und RTL aktuell fragte sich in (s) einer Sondersendung: Kann die Polizei uns noch ausreichend schützen? Zugegeben eine provokante Frage. Eine Frage, die dennoch gestellt werden darf (oder sogar gestellt werden muss): Denn zu viele Kräfte sind heute bei der Erfassung von Flüchtlingen und in anderen (zugegeben wichtigen) Aufgaben gebunden.

Auch bei Demonstrationen oder Großereignissen wie Fußballspielen treten die Beamten oftmals massiert auf, während anderenorts über eine mangelnde Polizeipräsenz geklagt wird.

Viele Polizei-Wachen sind geschlossen!

polizei-autoDenn in zu vielen kleineren Städten und Gemeinden sind die Dienststellen – zumindest über Nacht – geschlossen. Kein Wunder, dass die betroffenen Anwohner hier ein mulmiges Gefühl haben. Ein Gefühl der Unsicherheit, das auch vermehrte Streifenfahrten durch Nachbarreviere nicht beheben können.

Tatsächlich berichten Betroffene oftmals von kuriosen Zuständen, von Einbrüchen, die von Beamten, die eigentlich zum Sittendezernat gehören, erfasst werden. Insofern darf es nicht sonderlich verwundern, dass die Täter bei ihrer Flucht mitunter ein leichtes Spiel haben.

Nicht nur Gelegenheit macht Diebe!

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Foto © milanmarkovic Fotolia.com (78109399970)

Dabei unterscheiden Experten zwischen jenen Kleinkriminellen, die eine sich bietende Gelegenheit, etwa eine lediglich angelehnte Haustür, ausnutzen. Doch auch straff organisierte Banden machen immer häufiger Bürgern und Beamten das Leben schwer. Tatsächlich müssen wir davon ausgehen, dass Täter für Wohnungseinbrüche gezielt ins Land geschleust werden.

Dabei sind die Folgen für die Betroffenen nach Auskunft von Opferschutzverbänden verheerend. Insbesondere, solange die Straftat nicht aufgeklärt ist und die Täter noch auf freiem Fuß sind: Dies gilt natürlich vor allem für Gewaltdelikte. Doch auch nach Wohnungseinbrüchen ist der seelische Druck der Geschädigten oftmals enorm.

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Wie sieht es um die Aufklärung aus?

Oben genante Kriminalitätsstatistik sieht übrigens einen Anstieg sämtlicher Delikte – dazu gehören dann freilich auch Verstöße gegen das Meldegesetz bei Flüchtlingen – um 4,1 Prozent. Und Aufklärungsquoten, die nicht gerade optimal sind. Viele Bürger beginnen daher umzudenken. Zwar lagern viele Deutsche nach wie vor Bargeld zu Hause, was wohl auch mit den derzeit gegen Null tendierenden Zinsen für Spareinlagen zu tun hat (hier stehen ja sogar Straf bzw. Minuszinsen im Raum), doch auch die Nachfrage nach Bankschließfächern wächst.

Doch Obacht: Die sind nicht automatisch bis zur vollen Höhe der hier gelagerten Wertgegenstände versichert. Unter Umständen muss also, wenn ein Bankschließfach besonders prall gefüllt ist, auch die Versicherung aufgestockt werden!

Quo vadis, Deutschland?

Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière und der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, der saarländische Innenminister Klaus Bouillon, die die Statistik in Berlin vorstellten, sehen Deutschland übrigens auf einem guten Weg, sprechen von Zahlen, die „auf einem konstant hohen Niveau“ sind.

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Das gilt freilich nicht für die Sparte „Wohnungseinbruch“, wo eine überproportionale Zunahme organisierter, reisender Tätergruppen aus Südost- und Osteuropa registriert wurde: „Daher haben wir die Zusammenarbeit mit Herkunftsländern der Tatverdächtigen auf polizeilicher und justitieller Ebene intensiviert. Durch diese verstärkte Zusammenarbeit konnten bereits Ermittlungserfolge erzielt werden“, erklären die beiden Minister.

Die sehen Deutschland insgesamt „gut aufgestellt“, erkennen aber auch Teilbereiche, die Anlass zur Sorge und zum entschlossenen Gegensteuern bieten – insbesondere bei den Diebstahldelikten.

Die treffen nicht nur Privatleute, sondern machen auch Gewerbetreibenden schwer zu schaffen. Discounter, Baumärkte, aber auch Autohäuser rüsten daher massiv auf. Dennoch hebelten bis dato unbekannte Täter nach Auskunft der saarländischen Polizei eine Metalltür zum Außengelände eines Baumarktes in Saarbrücken kurzerhand auf.

Vermutlich mit vor Ort gelagerten Baumaterialien und einem Feuerlöscher schlugen sie anschließend ein Loch in das Sicherheitsglas einer Zugangstür zur Verkaufshalle. Dadurch wurde zwar die Alarmanlage aktiviert, die auch automatisch das Licht in dem Gebäude einschaltete: „Da die Täter vor ihrem Einbruch allerdings die Telefonleitung manipuliert hatten, leitete das System den Alarm nicht an die angeschlossene Sicherheitsfirma weiter“, erklären die Beamten.
Nach deren Ermittlungsstand kletterten dann zwei Personen durch das Loch in der Zugangstür und löschten das von der Alarmanlage eingeschaltete Licht. Mithilfe von Taschenlampen bahnten sich die ungebetenen Gäste danach ihren Weg zum Kassentresor, den sie vermutlich mit einem Winkelschleifer aufflexten. Die Beute: Ein fünfstelligen Bargeldbetrag.

Nur ein Fall von vielen, der dann in der Statistik des kommenden Jahres auftaucht!

Peter Hoffmann

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